München.

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat die Errichtung eines Gedenkortes für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 als längst überfällig bezeichnet. „Fast ein halbes Jahrhundert haben die Familien der Opfer und der Staat Israel auf diesen Moment gewartet“, sagte er am Mittwoch bei der Eröffnung der Gedenkstätte im Münchner Olympiapark. Einige der Überlebenden des Angriffs seien mittlerweile gestorben.

Beim Olympia-Attentat hatte die palästinensische Terrororganisation „Schwarzer September“ 1972 im Olympischen Dorf in München Sportler als Geiseln genommen, um Gefangene in Israel freizupressen. In einem Appartement und bei einer anschließenden Befreiungsaktion auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck starben elf israelische Sportler und ein Polizist. Auch fünf Terroristen kamen ums Leben.

Rivlin nannte die Erinnerungsstätte ein Mahnmal für die ganze Welt. Bis heute gebe es Leute, die in diesem Massaker von München einen heroischen Akt sehen. Das dürfe nicht sein. „Wir dürfen dem Terror gegenüber nicht nachgeben. Terror muss angeprangert werden, an jedem Ort und unter jeder Bedingung“, erklärte Rivlin. In vielen Fällen könnten allerdings weder Gesetze noch Gewehre den Terror stoppen. Hier müsse man auf Erziehung schon im frühen Alter und auf Aufklärung setzen, um den Diskurs des Hasses zu zerstören.