Berlin .

Die Nürnberger Stadtverwaltung hat einen Auftritt des AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland verboten. Der AfD-Kreisverband Nürnberg Nord sei aufgefordert worden, bis spätestens Dienstagmittag zu erklären, dass Gauland nicht bei einer für kommenden Samstag geplanten Wahlkampfveranstaltung reden werde, sagte die Leiterin des Nürnberger Bürgermeisteramtes Christine Schüßler. Sollte die AfD dem nicht nachkommen, werde der Mietvertrag mit der städtischen Meistersingerhalle gekündigt. Sie begründete das Auftritts-Verbot für Gauland in städtischen Einrichtungen mit dessen Aufforderung, die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz in Anatolien zu „entsorgen“.

Der Spitzenkandidat wollte sich zu dem Verbot und dem Ultimatum in Berlin nicht äußern. „Das muss der Kreisverband entscheiden.“ Wenn seine Äußerungen der Grund für das Auftritts-Verbot seien, dürfe auch Außenminister Sigmar Gabriel an keiner Wahlkampfveranstaltung teilnehmen, sagte Gauland. Denn der habe Bundeskanzlerin Angela Merkel „entsorgen“ wollen.

Gauland sagte in Berlin, er sehe sich nach der Wahl in der Rolle des Fraktionsvorsitzenden. Er würde dieses Amt gern zusammen mit der anderen Spitzenkandidatin der Partei, Alice Weidel ausüben. Bisher hatte Gauland es abgelehnt, über Posten nach der Wahl zu sprechen.