Nairobi.

Kenias umstrittene Präsidentenwahl muss innerhalb der kommenden 60 Tage wiederholt werden, nachdem das Oberste Gericht des ostafrikanischen Landes den Urnengang vom 8. August annulliert hat. Das gab der Vorsitzende Richter Justice Marsha am Freitag in Nairobi bekannt. Die Bekanntgabe des Wahlergebnisses hatte Unruhen ausgelöst. Nach Angaben des Richters entsprach die Wahl nicht den Vorgaben der Verfassung. Die Entscheidung sei einstimmig getroffen worden. Das Gericht entsprach damit den Bedenken des Oppositionsführers Raila Odinga. Er hatte seine Niederlage vor Gericht angefochten, nachdem der Amtsinhaber Uhuru Kenyatta zum Wahlsieger erklärt worden war.

Das Oberste Gericht hatte am Montag bereits angeordnet, dass Odingas Partei Zugang zum Computersystem der Wahlkommission gewährt werden müsse. Dabei ging es vor allem um die erfassten Stimmen aus den Wahlbüros. Bei der Wahl am 8. August hatte sich Staatschef Uhuru Kenyatta laut Wahlkommission mit 54,27 Prozent der Stimmen eine zweite Amtszeit gesichert. Sein Herausforderer Raila Odinga erhielt demnach 44,74 der rund 15 Millionen Stimmen. Odinga warf seinem Kontrahenten Wahlmanipulation vor. Bei Protesten erschossen Polizisten laut einer Untersuchung von Menschenrechtlern mindestens zwölf Menschen.