Berlin.

Nach dem Tod eines Soldaten bei einem Übungsmarsch im niedersächsischen Munster hat die Bundeswehr Fehler eingeräumt. Mehrere Fehlentscheidungen der Führungskräfte hätten zu dem Kollaps von vier Soldaten beigetragen, teilte die Bundeswehr mit. Einer von ihnen war am 29. Juli – zehn Tage nach dem Fußmarsch – gestorben.

Die vier Soldaten hatten bei dem Marsch einen Hitzschlag erlitten. „Der am Ausbildungstag getragene Anzug mit der Feldjacke über der Splitterschutzweste war an Leistungsstand und Witterung nicht angepasst, jedoch durch die übergeordnete Befehlsgebung vorgegeben“, stellte die Bundeswehr fest. „Das Tragen des Gefechtshelms entsprach nicht dem im Dienstplan befohlenen Anzug und ist damit befehlswidrig“, heißt es in dem Bericht. Der später verstorbene Soldat hatte bei einem „Basis-Fitness-Test“ deutlich schlechter abgeschnitten als der Gruppendurchschnitt. Während des Marsches benutzte er demnach ein Asthmaspray. Der Zugführer habe dies bemerkt und ihn gefragt, ob alles in Ordnung sei und ob er weitermarschieren könne. Dies habe der Soldat mit Ja beantwortet.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat die interne Untersuchung gelobt. „Die Spitzen von Heer und Sanität haben in den vergangenen Wochen enorme Anstrengungen unternommen, das Geschehen umfassend aufzuklären“, sagte sie in Berlin. In dem Bericht zeichne sich „trotz einiger beanstandeter Verhaltensweisen und widrigen Umständen keine klare singuläre Ursache“ für den Tod des Soldaten ab. Die verteidigungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Christine Buchholz, zog diese Schlussfolgerung in Zweifel. „Die Behauptung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, es gebe „keine klare singuläre Ursache“ für den Zusammenbruch von vier Soldaten am Ausbildungszentrum Munster ist Unsinn.“ Der Bericht zeige, „dass die Soldaten in unverantwortlicher Weise überbelastet wurden.