Moskau.

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist beim größten russischen Ölkonzern Rosneft nicht nur als Aufsichtsratsmitglied, sondern auch als Chef des Gremiums im Gespräch. Die Agentur Interfax berief sich am Montagabend auf Kreise, die mit einem Entwurf für eine Direktive der Regierung vertraut seien. Damit könnte der SPD-Politiker, der seit Jahren eine freundschaftliche Beziehung zu Präsident Wladimir Putin pflegt, den Kremlberater Andrej Beloussow als bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden des Staatskonzerns ablösen.

In dem russischen Entwurf wird Schröder als „Politiker von Weltrang“ eingestuft, der für die strategische Zusammenarbeit von Deutschland und Europa mit Russland im Energiesektor eintrete. Zudem habe er durch sein bisheriges Engagement wichtige Erfahrung gesammelt. Die Personalie löste Kritik aus, auch weil Rosneft wegen der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim mit EU-Sanktionen belegt worden ist.