Doha.

Trotz der Kritik seiner arabischen Nachbarstaaten an seinem Verhältnis zum Iran baut Katar seine diplomatischen Beziehungen zu dem schiitischen Nachbarstaat aus. Der katarische Botschafter soll in den Iran zurückkehren. „Katar drückt damit seine Hoffnung auf eine Stärkung der bilateralen Beziehungen zur Islamischen Republik Iran aus“, teilte das Außenministerium in Doha in einer kurzen Mitteilung mit. Katar ist auf der Arabischen Halbinsel isoliert, weil die sunnitisch beherrschten Nachbarstaaten dem kleinen Wüstenemirat unter anderem zu enge Beziehungen zum Iran vorwerfen.

Anfang 2015 hatte das Emirat wie andere sunnitische Staaten aus Solidarität mit Saudi-Arabien seinen Botschafter aus Teheran abgezogen. Die Entscheidung war eine Reaktion auf einen Angriff iranischer Demonstranten auf die saudische Botschaft in Teheran.

Seit Anfang Juni 2017 ist Katar allerdings von seinen sunnitischen Nachbarn isoliert. Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Ägypten hatten die diplomatischen Beziehungen zu Katar unter dem Vorwurf abgebrochen, Katar unterstütze den islamischen Terrorismus und pflege zu enge Beziehungen zum Iran. Vergangenen Monat hatte Saudi-Arabien Katar gewarnt, dass noch engere Beziehungen zum Iran „noch mehr Ärger für Katar bedeuten“ würden.