Berlin.

Nach der vorübergehenden Festnahme des Kölner Schriftstellers Akhanli in Spanien fordert Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), auf europäischer Ebene die polizeiliche Zusammenarbeit mit der Türkei zu überprüfen. Dieser Redaktion sagte Maas: „Wir sollten zumindest innerhalb der EU dringend in einen intensiveren Dialog darüber einsteigen, wie wir mit Fahndungsersuchen aus der Türkei umgehen.“ Das rechtsstaatliche Europa dürfe nicht zulassen, dass jeder Kritiker des türkischen Regimes der willkürlichen Verfolgung ausgesetzt sei. Maas fügte hinzu: „Herr Erdogan hat einmal mehr offenbart, wie groß seine Probleme mit Demokratie und Rechtsstaat sind.“

Der Schriftsteller war am Wochenende während seines Urlaubs in Granada festgenommen worden. Grundlage war ein Interpol-Gesuch der Türkei. Inzwischen ist der türkischstämmige Autor mit deutscher Staatsbürgerschaft wieder auf freiem Fuß, darf aber Spanien zunächst nicht verlassen.