Helsinki.

Ein 18-jähriger Marokkaner hat seinem Anwalt zufolge gestanden, am Freitag in der finnischen Stadt Turku auf mehrere Menschen eingestochen zu haben. Das berichtete der finnische Rundfunk YLE am Dienstag. Bei einem Videoverhör mit dem Haftrichter soll Abderrahman Mechkah allerdings bestritten haben, dass er die zehn Menschen töten wollte.

Mechkah werden Mord und Mordversuch mit terroristischer Absicht vorgeworfen. Was die Ermittlungen bislang ergeben hätten, reiche möglicherweise nicht für eine Einstufung als Terrorakt aus, sagte Anwalt Kaarle Gummerus. Bislang hat sich auch keine Organisation zu der Tat bekannt.

Bei der Messerattacke am Freitag waren in der finnischen Stadt zwei Frauen getötet und acht Menschen verletzt worden. Mechkah wurde bei seiner Festnahme angeschossen und lag am Dienstag noch im Krankenhaus. Der Asylbewerber war bereits den Behörden in Deutschland aufgefallen, wo er mehrere Identitäten benutzt hatte. Die Ausländerbehörde in Dortmund verzeichnete ihn im April 2016 als „unbekannt verzogen“. In Hamburg fiel er den Behörden auf, weil er sich illegal dort aufhielt. Neben dem Hauptverdächtigen wurde am Dienstag für drei weitere Männer Untersuchungshaft angeordnet. Ein weiterer Mann, ein 24-Jähriger, wurde freigelassen.