Berlin.

CSU-Chef Horst Seehofer beharrt doch auf einer Obergrenze für den Zuzug von Flüchtlingen von maximal 200.000 Menschen pro Jahr. Das sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag in Berlin, nachdem er sich nach einem ARD-Interview in Agenturberichten falsch verstanden sah. Mit Blick auf mögliche Koalitionsverhandlungen erklärte er, dabei müsse vor allem der Inhalt stimmen: „Wenn anstelle der ,Obergrenze‘ ,Kontingent‘ steht, ist das nicht mein Problem.“ Seehofer sagte: „Wir garantieren, dass dieser Dreiklang kommt: Humanität, Integration, Begrenzung. Wenn ich das sage, gilt das. Kein Abrücken von der Obergrenze. Die 200.000 bleiben.“

Zuvor hatte er im ARD-Sommerinterview auf die Frage, ob er nicht mehr auf einer Obergrenze als Teil eines Koalitionsvertrages bestehe, geantwortet, die Debatte über die Obergrenze habe bereits zu einer totalen Veränderung geführt. „Damit bin ich zufrieden.“ Mit Blick auf Koalitionsverhandlungen sagte er: „Wir werden ein Regelwerk vereinbaren: Bekämpfung der Fluchtursachen, Integration und Begrenzung der Zuwanderung.“ In ihrem eigenen Wahlprogramm für die Bundestagswahl, dem „Bayernplan“, fordert die CSU eine Obergrenze von 200.000 neuen Flüchtlingen pro Jahr für Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist dagegen, ebenso die Grünen.