Berlin. Parteien wollen in den nächsten Tagen auf laute Musik verzichten und Gedenkminuten abhalten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach den Terroranschlägen in Spanien dazu aufgerufen, die freie westliche Lebensweise nicht aufzugeben. Den Mördern dürfe nicht gestattet werden, „dass sie uns von unserem Weg abbringen, von unserer Art zu leben“, sagte die CDU-Chefin am Freitag bei einem Wahlkampftermin in Berlin. Der Terrorismus könne „tieftraurige Stunden“ bereiten, „aber besiegen kann er uns nie“, sagte sie.

Die Kanzlerin sprach den Spaniern ihr Mitgefühl aus. Sie sprach von „mörderischen Anschlägen“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilte in einem Kondolenzschreiben an Spaniens König Felipe den Anschlag in Barcelona scharf. „Diese schreckliche Tat und die Ereignisse in Cambrils zeigen einmal mehr die ganze Menschenverachtung und geistige Leere des Terrorismus.“

Merkel erklärte, sie habe mit den im Bundestag vertretenen Parteien und der FDP verabredet, den Wahlkampf in Deutschland trotz des Anschlags in Barcelona fortzusetzen. Allerdings sei vereinbart worden, dass man in den nächsten beiden Tagen auf „laute Musik und ähnliches“ verzichtet, sagte sie. Zudem wollten die Parteien Gedenkminuten für die Opfer des Anschlags in Spanien abhalten, sagte die CDU-Vorsitzende.

Merkel telefonierte nach eigenen Angaben am Morgen mit SPD-Chef Martin Schulz, dem CSU-Vorsitzende Horst Seehofer, der Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckhardt, FDP-Chef Christian Lindner und dem Spitzenkandidaten der Linkspartei, Dietmar Bartsch. Mit der AfD telefonierte sie nicht. Sie habe nach den Anschlägen über weitere Einschränkungen nachgedacht, sagte Merkel. Aber Wahlen seien „auch eine Feier der Demokratie und damit unserer Freiheit“. Daher würden die Wahlveranstaltungen in Deutschland fortgesetzt.

Das Bundesinnenministerium gab am Freitagvormittag bekannt, dass eine Trauerbeflaggung für die obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche angeordnet worden sei. (rtr/epd)