Berlin.

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Berichterstattung über seinen möglichen künftigen Aufsichtsratsposten beim russischen Ölkonzern Rosneft kritisiert. „Ich habe den Eindruck, das hat weniger mit meiner Tätigkeit zu tun als vielmehr mit dem Wahlkampf. Hier soll offenbar Frau Merkel geholfen werden“, sagte der frühere SPD-Chef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Schröder steht auf einer Liste mehrerer Kandidaten für den Posten eines „unabhängigen Direktors“ beim Staatskonzern Rosneft. Die Wahl in den Aufsichtsrat am 29. September gilt nach Einschätzung von Experten als Formalie. Das Ölunternehmen steht nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 auf der Sanktionsliste der EU.

Schröder kritisiert einen „Bild“-Bericht. Dort heißt es unter Berufung auf den Geschäftsbericht 2016, dass Rosneft seinen neun Vorstandsmitgliedern rund 52 Millionen Euro an Gehältern, Boni und Zuschüssen gezahlt habe. Das seien fast sechs Millionen Euro pro Person. „Die in der „Bild“-Zeitung genannten Summen sind völlig absurd“, sagte Schröder. Er würde weniger als ein Zehntel der genannten Summe erhalten, falls er gewählt werde.