Ouagadougou.

Bei einem Terrorangriff auf ein bei Ausländern beliebtes Luxusrestaurant in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, wurden mindestens 20 Gäste getötet und etliche Personen verletzt. Unter den Opfern sollen sich mehrere ausländische Bürger befinden, darunter ein französischer und ein türkischer Staatsangehöriger. Zwei mutmaßliche Terroristen wurden von den Sicherheitskräften erschossen.

Die Regierung des westafrikanischen Staates schrieb den Feuerüberfall islamistischen Extremisten zu, die in der Sahara und der südlich von ihr liegenden Sahelzone in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Anschläge verübten. Nach Augenzeugenberichten eröffneten am Sonntagabend kurz nach 21.00 Uhr mehrere Männer das Feuer auf die Gäste, die auf der Terrasse des Edelrestaurants „Aziz Istanbul“ im Zentrum der Millionenstadt Ouagadougou saßen. Als die Sicherheitskräfte eintrafen, verschanzten sich die Angreifer mit Geiseln in dem Gebäude, das an der belebten Kwame Nkrumah Avenue liegt. Später stürmte die Armee das Restaurant und durchkämmte die Innenstadt. Ein Regierungssprecher sagte, die Zahl der Todesopfer könne sich noch weiter erhöhen. Mehrere Verletzte befanden sich in kritischem Zustand.

Das Restaurant Istanbul befindet sich nur ein paar Schritte vom jenem Tatort entfernt, an dem ein Terrorkommando am 15. Januar 2016 insgesamt 30 Menschen tötete. In einem Bekennerschreiben übernahm damals die Terrorgruppe al-Mourabitoune, ein Ableger von „al-Qaida im islamischen Maghreb“, die Verantwortung für das Massaker. Die Dschihadisten-Bewegung steht unter dem Kommando von Mokhtar Belmokhtar, der nach dem Verlust eines Auges auch „Der Einäugige“ genannt wird.

Der Tatort in Ouagadougou liegt gerade mal 460 Kilometer Luftlinie entfernt vom Einsatzort der Bundeswehr, als Teil der UN-Friedenstruppe im Nachbarstaat Mali. Beide Staaten gehören mit Niger, Mauretanien und Tschad einer Fünf-Länder-Gruppe an, die im Kampf gegen mit dem islamistischen Terrornetzwerk al-Qaida verbundene Gruppierungen an vorderster Front stehen. Denn die Wüste der Sahelzone ist ein Rückzugsort für Schleuser, Kriminelle und Islamisten, für die nationale Grenzen kaum Bedeutung haben. Nicht umsonst gilt der UN-Einsatz in Mali als gefährlichster Einsatz der Bundeswehr, die mit 875 Soldaten in der ehemaligen Rebellenhochburg Gao stationiert ist.

Der Anschlag in Ouagadougou zeige, wie sehr Sicherheit und Stabilität in der ganzen Region bedroht seien, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. „Es muss verhindert werden, dass sich der Terrorismus weiter in der Sahelregion und in Westafrika ausbreiten kann“, fügte er hinzu.