Trotz internationaler Appelle zur Zurückhaltung hat der bei der Präsidentenwahl in Kenia unterlegene Oppositionskandidat Raila Odinga seine Anhänger zu weiteren Protesten aufgerufen. In einer Rede vor 4000 Menschen sagte Odinga am Sonntag in Nairobi, die siegreiche Regierungspartei habe das Blut unschuldiger Menschen vergossen und rief zu eintägigen Arbeitsniederlegungen für Montag auf. „Morgen gibt es nichts zu arbeiten“, sagte Odinga.

Er wiederholte seine Anschuldigung, Präsident Uhuru Kenyatta habe nur durch Wahlmanipulation gewonnen. Internationale Beobachter und die Wahlkommission attestierten der Regierung dagegen, die Wahl sei weitgehend fair abgelaufen. Nachbarländer und westliche Handelspartner forderten die Opposition auf, das Ergebnis zu akzeptieren. Bei der Niederschlagung von Protesten gegen die Anerkennung des Wahlergebnisses waren der Opposition zufolge mehr als 100 Menschen getötet worden. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen starben mindestens 24 Menschen. Am Sonntag beruhigte sich die Lage. Viele Kenianer hatten eine Gewaltwelle wie 2007 befürchtet, bei der 1200 Menschen starben.