Genf.

Menschenschmuggler haben nach Angaben einer UN-Hilfsorganisation vor der Küste Jemens etwa 180 Migranten gezwungen, von ihrem Boot ins stürmische Meer zu springen. Dabei seien offenbar 55 der Somalier und Äthiopier ertrunken. Es sei der zweite Vorfall dieser Art binnen zwei Tagen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Donnerstag mit. „Das ist vielleicht der Beginn eines neuen Trends“, sagte IOM-Sprecherin Olivia Headon. „Die Schmuggler wissen, dass die Situation gefährlich für sie ist und auf sie geschossen werden könnte. Also setzen sie sie in der Nähe der Küste aus.“

Am Mittwoch habe ein Menschenschmuggler 120 Menschen gezwungen, sein Boot zu verlassen. 50 afrikanische Teenager seien ertrunken. Helfer der IOM hätten 29 Leichen an einem jemenitischen Strand gefunden. 22 Menschen würden vermisst. Überlebende der Tragödie hätten berichtet, dass der Schmuggler sich wieder auf den Weg nach Somalia gemacht habe. Die Flüchtlinge seien im Durchschnitt etwa 16 Jahre alt. Die Migranten hätten gehofft, über Jemen die Staaten am Persischen Golf zu erreichen.