Berlin.

Die Flüchtlingskrise als Wahlkampfthema hilft der SPD nicht aus dem Umfrage-Tief heraus. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz verliert im „Stern-RTL-Wahltrend“ im Vergleich zur Vorwoche sogar zwei Prozentpunkte und sackt demnach auf den niedrigsten Wert seit seiner Nominierung. Wenn der Regierungschef direkt gewählt werden könnte, würden sich 21 Prozent für ihn entscheiden. Kanzlerin Angela Merkel liegt mit 31 Punkten Vorsprung unverändert bei 52 Prozent. Der Kanzler wird vom Bundestag gewählt. Einzig die AfD legt im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zu und kommt damit auf 8 Prozent. Sie liegt damit gleichauf mit der Linken, die einen Punkt verliert, den Grünen und der FDP. Die SPD bleibt unverändert bei 22 Prozent. CDU/CSU liegen weiterhin bei 40 Prozent.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) schließt unterdessen eine Neuauflage der großen Koalition nach der Wahl aus. Im Interview mit dem „Stern“ beklagte Gabriel, die Nationalkonservativen wollten den Rüstungsetat anheben und dafür die Sozialausgaben kürzen. „Das ist mit der SPD nicht zu machen. Deshalb werden wir uns trennen.“

Deutliche Kritik übte der Vizekanzler auch an der Bundeskanzlerin. „Angela Merkel war und ist immer solange eine gute Kanzlerin, solange die SPD auf sie aufpasst“, erklärte Gabriel. „Es ist nur auf die Dauer etwas anstrengend, immer auf die Kanzlerin aufzupassen.“