Jerusalem.

Der persönliche Rechtsberater des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu soll im geplanten U-Boot-Geschäft mit ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) eine Kommission in Millionenhöhe in Aussicht gehabt haben. David Schimron, der auch ein Verwandter Netanjahus ist, hätte bei Abschluss des Geschäfts eine Kommission von 20 Prozent der Vermittlungsgebühr von 45 Millionen Dollar (38,3 Millionen Euro) erhalten sollen, berichteten israelische Medien am Montag. Dabei handele es sich um neun Millionen Dollar (7,7 Millionen Euro).

Im Gegenzug habe Schimron den Auftrag gehabt, bestimmte Klauseln in die Vereinbarung zwischen Deutschland und Israel einzufügen, berichtete der Fernsehsender Channel 10. Die Medienberichte beruhen den Angaben zufolge auf der Aussage des früheren Vertriebspartners von ThyssenKrupp, Miki Ganor. Zuletzt war bekannt geworden, dass Ganor zum Kronzeugen bei den Ermittlungen in der Affäre geworden ist.

Ganor und Schimron gehören zu sieben Personen, die im Zuge von Korruptionsermittlungen festgenommen worden waren. Bei dem 1,8 Milliarden Euro umfassenden Geschäft ging es um drei U-Boote von TKMS in Kiel. Außerdem hatte Israel 2015 einen Vertrag zum Kauf von vier Korvetten abgeschlossen. Netanjahu selbst gilt nicht als Verdächtiger in der Affäre.