Berlin.

Auch sein „Zukunftsplan“ hilft SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz nicht aus dem anhaltenden Umfrage-Tief heraus. Im ZDF-„Politbarometer“ wünschen sich 59 Prozent Angela Merkel (CDU) als Kanzlerin und nur 30 Prozent Martin Schulz, ähnlich wie in den letzten beiden Monaten zuvor, wie der Sender am Freitag mitteilte. Schulz hatte den „Zukunftsplan“ vor anderthalb Wochen – zehn Wochen vor der Bundestagswahl – vorgelegt. Den Zehn-Punkte-Plan mit Maßnahmen für eine Modernisierung Deutschlands will er umsetzen, sollte er nach der Bundestagswahl im September Kanzler werden.

Wenn an diesem Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen dem „Politbarometer“ zufolge CDU/CSU auf 40 Prozent (unverändert) und die SPD auf 24 Prozent (unverändert). Die Linke erhielte acht Prozent (-1), ebenso wie die Grünen und die FDP (beide unverändert). Die AfD würde sich mit acht Prozent um einen Prozentpunkt verbessern. Neben einer großen Koalition gäbe es damit auch eine Mehrheit für eine Regierung aus CDU/CSU, Grüne und FDP. Für Rot-Rot-Grün oder eine Ampel aus SPD, Grüne und FDP würde es nicht reichen.

Auch in einer Umfrage unter Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung schneidet die SPD mit Schulz schlecht ab. Nur zwölf Prozent der Befragten würden bei einer Direktwahl für ihn stimmen, 87 Prozent für Merkel. Für die Umfrage im Auftrag von „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ und „Capital“ hatte das Allensbach-Institut 521 Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung befragt, darunter 85 Vorstände aus Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäftigten sowie Ministerpräsidenten, Minister und Leiter von Bundesbehörden. Deutlichen Zuspruch erhält die FDP. Fast zwei Drittel wünschen sich nach der Bundestagswahl ei­ne Koalition aus Union und FDP.