Schorndorf.

Der Oberbürgermeister von Schorndorf, Matthias Klopfer (SPD), will nach dem Gewaltausbruch rund um das Volksfest am Wochenende den Vorfall genau aufarbeiten lassen. Es müsse einen kritischen Blick nach hinten geben, was nicht gut gelaufen sei, sagte Klopfer am Donnerstag. „Wir sind nicht Klein-Köln und sind nicht Klein-Hamburg.“ Die sexuellen Belästigungen von Frauen und auch die Gewalt gegen Polizeibeamte seien keine Bagatelldelikte. Klopfer kritisierte die erste Pressemitteilung der Polizei zu dem Thema. Man hätte aus professioneller Sicht ahnen können, was aus dieser Pressemitteilung folge. Über Schorndorf war bundesweit berichtet worden.

Die Polizei hatte von 1000 Jugendlichen, viele davon mit Migrationshintergrund, berichtet, die sich im Schlosspark versammelt und randaliert hätten. Nach jüngsten Angaben der Polizei stand nur eine Gruppe von etwa 100 Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Beamten feindselig gegenüber. Insgesamt seien während des Volksfestes 53 Straftaten zur Anzeige gebracht worden. Es habe neun Anzeigen wegen Sexualdelikten gegeben, bei drei Fällen habe sich der Anfangsverdacht jedoch nicht erhärtet. Es gibt Ermittlungen in vier Fällen gegen Unbekannt sowie in zwei Fällen gegen bekannte Tatverdächtige wegen sexueller Belästigung.