Washington.

Der seit sechs Monaten durch den Abzug von John Emerson vakante Posten des amerikanischen Botschafters in Berlin steht vor der Wiederbesetzung. Richard Grenell (50) soll künftig in der deutschen Hauptstadt die Interessen der US-Regierung vertreten. Das berichtet das Präsident Donald Trump nahestehende Internetportal „Newsmax“ unter Berufung auf das Weiße Haus. Mit Grenell käme ein erfahrener Karrierediplomat an die Spree, der international bestens vernetzt ist.

Der aus Michigan stammende und in einem streng evangelikalen Elternhaus erzogene Grenell war unter Präsident George W. Bush Amerikas Sprachrohr bei den Vereinten Nationen in New York. Er diente diversen UN-Botschaftern. Grenells Expertise in den Themen internationaler Terrorismus, Nordkorea oder Iran macht den seit seinem 33. Lebensjahr offen homosexuell lebenden Republikaner zu einem gefragten Interviewpartner. Im konservativen Sender Fox News ist Grenell, der im Kurzmitteilungsdienst Twitter als bissiger Kommentator bekannt ist, regelmäßiger Gast.

Wann Grenell, der eine Beratungsfirma führt, mit seinem langjährigen Lebenspartner Matt Lashley nach Berlin kommen wird, ist noch unklar. Der zunächst für den Posten des Nato-Botschafters in Brüssel vorgesehene Trump-Anhänger muss erst durch den Senat bestätigt werden.