Schorndorf.

Bei dem Stadtfest in Schorndorf östlich von Stuttgart wurden in der Nacht zum Sonntag Festgäste und Polizisten aus einer Ansammlung von rund 1000 jungen Menschen im Schlosspark heraus angegriffen. Außerdem wurden laut Polizei zwei Frauen von Flüchtlingen begrapscht.

„Die Polizei hatte die Situation nicht immer im Griff“, räumte der Aalener Polizeipräsident Roland Eisele am Montag ein. Aber: „Ein Ausnahmezustand ist für mich etwas anderes.“ Man habe die Personalien von drei jungen Afghanen aufgenommen, die die jüngere Frau belästigt haben sollen. Als tatverdächtig im zweiten Fall gilt ein junger Iraker. Alle vier Männer seien wieder auf freiem Fuß, es sei kein Haftbefehl erlassen worden.

Vor den Krawallen hätten vor allem Abiturienten und Realschüler auf dem Volksfest gefeiert, sagte der Oberbürgermeister der Stadt, Matthias Klopfer (SPD), dem SWR. „Und dann kam es nach Mitternacht zur Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen.“ Später seien auch mehrere Menschen mit Mi­grationshintergrund oder Asylbewerber hinzugekommen – dies sei aber nicht der Großteil gewesen. Zeugenaussagen, wonach kleine Gruppen mit Messern und Schreckschusspistolen in der Nacht zum Sonntag durch die Stadt gezogen seien, gehe die Polizei noch nach.

Auch bei einem Fest in Böblingen wurden sexuelle Übergriffe bekannt. Laut Polizei wurde eine Gruppe betrunkener afghanischer Asylbewerber am Sonnabendabend am Rande eines Holi-Festivals aggressiv.