Berlin.

Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz hat das Wahlprogramm der Union als „unseriös, ungerecht und auch unverantwortlich“ kritisiert. Es sei „von Beratern und Demoskopen hektisch zusammengeschustert“ worden, sagte Schulz, der auch Kanzlerkandidat seiner Partei ist. „Das ist ein Minimalprogramm zur Konfliktvermeidung innerhalb der Union.“ Die Union wolle Steuergeschenke für Spitzenverdiener und verschone reiche Erben. Auch wolle die Union nichts dagegen tun, dass Frauen weniger verdienten als Männer, und wolle die Zwei-Klassen-Medizin erhalten.

Die FDP hat das Unionsprogramm als unambitioniert kritisiert. „Bei den großen Herausforderungen unserer Zeit wie der Digitalisierung und der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft legt die Union nur Stückwerk vor. Da atmet das Unionsprogramm weiter den Geist der großen Koalition“, sagte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner. „Was die Ankündigung einer Entlastung der Mittelschicht der Union wert ist, haben die letzten Jahre gezeigt. Jeweils nach dem Wahltermin wollte die Union von mehr Fairness bei den Steuern nichts mehr wissen.“

Linke-Chefin Katja Kipping warf der Union unbezahlbare Versprechen vor. Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht sagte: „Die Union bleibt eine Partei der Niedriglöhne und der Altersarmut.“