Paris.

Die französische Regierung hat eine umstrittene Lockerung des Arbeitsrechts auf den Weg gebracht. Präsident Emmanuel Macron will die Reform mit Verordnungen umsetzen – damit könnte das Parlament nicht bei jedem Detail mitentscheiden. Die Abgeordneten sollen der Regierung eine Art Vollmacht geben, die Änderungen in Eigenregie auszuarbeiten und zu erlassen. Das Kabinett beriet im Mittwoch in Paris den Entwurf eines dafür nötigen Rahmengesetzes.

Das Vorhaben ist ein zentrales Versprechen Macrons, der Frankreichs Wirtschaft neuen Schwung verschaffen will. Kritiker aus dem Gewerkschaftslager befürchten, dass die Rechte von Arbeitnehmern geschwächt werden. Bekannt ist bereits, dass die Regierung mehr Flexibilität will: Detailregeln sollen häufiger innerhalb der Unternehmen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgehandelt werden. Außerdem sollen Entschädigungen bei ungerechtfertigten Kündigungen gedeckelt werden. Eine Arbeitsmarktreform unter Macrons Vorgänger François Hollande hatte heftige Proteste ausgelöst.