Berlin.

In Berlin haben zahlreiche Bundesminister und Abgeordnete aus allen Fraktionen mit einer Totenmesse Abschied von Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) genommen. Zu dem Gottesdienst in der katholischen St. Hedwigs-Kathedrale kamen am Dienstag auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU). Das offizielle Trauerzeremoniell findet am kommenden Sonnabend in Straßburg und Speyer statt.

Der Vorsitzende der Unionsfraktion Volker Kauder (CDU) sagte in seiner Ansprache, mit der Kanzlerschaft von Helmut Kohl seien für Deutschland viele gute Jahre verbunden. Er würdigte den Altbundeskanzler als großen Europäer und deutschen Patrioten. Bei ihm sei immer erkennbar gewesen, dass Patriot zu sein in heutiger Zeit bedeute, Europäer zu sein. Die „vielleicht größte Vision“ Kohls und seiner Generation sei ein Europa ohne Grenzen und in Frieden, sagte Kauder. Diese Leistung gelte es zu bewahren: „Wir verneigen uns vor dem großen Lebenswerk von Helmut Kohl. Wir sind dankbar, dass wir ihn haben durften.“ Auf Zerwürfnisse mit Weggefährten ging Kauder indirekt ein. Er sagte, wie für die allermeisten Menschen gelte auch für Kohl: „Wo Licht ist, ist auch Schatten. Niemand ist vollkommen. Auch Helmut Kohl war Mensch.“