Cedar Rapids.

US-Präsident Donald Trump demonstriert Wandlungsfähigkeit und präsentiert sich als erfindungsreicher Öko-Tüftler. Vor Anhängern in Cedar Rapids im US-Bundesstaat Iowa erklärte er, eine Grenzmauer zu Mexiko könnte mit Solarspiegeln verkleidet werden, um auf diese Weise preisgünstig Energie zu produzieren. „Ziemlich gute Vorstellung, nicht wahr?“, sagte der US-Präsident.

„Wir denken an etwas, das neu, einzigartig ist“, sagte Trump. „Schließlich sprechen wir über die Südgrenze, eine Menge Sonne, eine Menge Hitze. Wir denken darüber nach, die Mauer als Solarmauer zu bauen, sodass sie sich selbst finanziert“, sagte Trump. Je höher die Mauer werde, desto wertvoller werde sie. Dann müsse Mexiko auch nicht so viel Geld für die Mauer bezahlen, sagte Trump. „Und das ist gut, nicht wahr?“ Trump hatte bisher stets behauptet, die Kosten für den Mauerbau in Milliardenhöhe müssten von Mexiko getragen werden. Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto hat dies klar zurückgewiesen.

Derzeit ist völlig unklar, ob die Pläne eines Mauerbaus überhaupt umgesetzt werden können. Auch bei der Solar-Planung sind viele Fragen offen. Etwa, warum überhaupt eine Mauer notwendig ist, um Solarfarmen zu errichten. Außerdem müssten die Solarpanels nach Süden ausgerichtet werden – also eigentlich auf der Mexiko zugewandten Seite einer Mauer.

Die Idee mit den Solaranlagen an einer Grenzmauer stammt tatsächlich nicht von Trump selbst. Sie ist nach Medienberichten Teil eines Teilnehmerbeitrags einer Firma aus Las Vegas in einem Architektenwettbewerb, den das Innenministerium ausgeschrieben hatte. Zudem hatten Umweltschützer eine solche Möglichkeit ins Gespräch gebracht – allerdings scherzhaft.