London/Berlin.

Die britische Premierministerin Theresa May ist bei ihren Verhandlungen über ein Bündnis mit der nordirischen Partei DUP einem Bericht zufolge deutlich vorangekommen. Zwischen der Konservativen und der Regionalpartei gebe es keine offenen Fragen mehr, berichtete die BBC am Dienstag. DUP-Chefin Arlene Foster erklärte auf Twitter, die Verhandlungen verliefen gut. „Wir hoffen, dass wir die Arbeit bald erfolgreich abschließen können.“ May selbst äußerte sich nach dem Ende der Gespräche zunächst nicht.

Gleichzeitig wurden Forderungen nach einem weichen Brexit lauter. Mitglieder der konservativen Regierung in Großbritannien führen einem Bericht zufolge bereits geheime Gespräche über einen abgeschwächten Brexit mit Abgeordneten der Labour-Partei. Die Kabinettsmitglieder wollten Premierministerin Theresa May zu Konzessionen bei der Einwanderung, der Zollunion und dem Europäischen Binnenmarkt drängen, berichtete der britische „Telegraph“ am Dienstag. Danach steht auch die Einrichtung einer parteiübergreifenden Brexit-Kommission zur Debatte, die die Bedingungen für einen geordneten Rückzug aus der EU festlegen soll.

Auch die DUP hat ein Interesse an einem weichen Brexit: Die protestantische Partei ist zwar äußerst euroskeptisch, aber der Verlust einer reibungslosen Grenze mit der benachbarten Repu­blik Irland, die EU-Mitglied ist, bereitet vielen in der DUP Bauchschmerzen – auch weil ein Wiederaufflammen des Nordirland-Konflikts befürchtet wird.