Washington.

Der frühere FBI-Direktor James Comey bekräftigt Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump, dieser habe Einfluss auf die Ermittlungen gegen den damaligen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn nehmen wollen. Das geht aus einem schriftlichen Statement hervor, das der Geheimdienstausschuss des US-Senats am Mittwoch zur bevorstehenden Anhörung Comeys veröffentlichte. Trump hatte den Vorwurf immer bestritten. Comey erklärte auch, Trump habe ihn in einem Treffen am 14. Februar zu Loyalität ihm gegenüber aufgefordert. Comey wiederum machte nach eigenen Worten deutlich, das FBI und das Justizministerium müssten unabhängig vom Präsidialamt handeln. Trump hatte Comey am 9. Mai entlassen.

Der Ex-FBI-Chef wird am heutigen Donnerstag mit großer Spannung zu der Anhörung erwartet. Comeys Aussage unter Eid kann erhebliche Auswirkungen auf Trumps Präsidentschaft haben. Trump sieht sich seit Längerem Vorwürfen ausgesetzt, er habe Einfluss auf die Russland-Ermittlungen des FBI ausüben wollen. Nach Angaben von Geheimdiensten hat Moskau aktiv versucht, die Präsidentenwahl 2016 zugunsten von Trump zu beeinflussen. Das FBI und Ausschüsse des Kongresses untersuchen, ob es Absprachen mit Mitgliedern aus Trumps Wahlkampfteam gab.

Trump gab für Comeys Entlassung zunächst verschiedene Gründe an. Später sagte er, er habe dabei auch an die Vorwürfe in Sachen Russland gedacht. Das Justizministerium setzte einen Sonderermittler ein, der die FBI-Untersuchungen leiten soll. Nach einem Bericht der „New York Times“ soll Trump sich in einem Treffen mit Repräsentanten Russlands erleichtert darüber gezeigt haben, dass mit Comeys Entlassung der Druck von ihm genommen sei.

Ebenfalls am Mittwoch hatte Trump mitgeteilt, dass er den früheren Vize-Justizminister und Anwalt Christopher Wray zum neuen FBI-Chef machen will. Der mittlerweile in der Privatwirtschaft tätige Wray verfüge über „tadellose Referenzen“, begründete Trump seine Entscheidung via Twitter. Der 50-jährige Wray hatte in der Regierung von George W. Bush an der Seite von James Comey im Justizministerium gearbeitet. Er gilt als Experte für Terrorbekämpfung und Wirtschaftskriminalität. US-Medien kommentierten Wrays voraussichtliche Nominierung als vergleichsweise sichere Bank, sowohl bei seiner Bestätigung im Senat als auch für das FBI selbst.