Hamburg.

Beim Gipfel der sieben führenden Wirtschafts- und Industrienationen in Taormina auf Sizilien ging an vielen Stellen nichts mehr. Ähnlich wird es in Hamburg sein, wo sich Anfang Juli die Vertreter der 20 größten Indus­trie- und Schwellenländern sowie der Europäischen Union treffen (G20-Gipfel). Am 7. und 8. Juli, Freitag und Sonnabend, geht in der Innenstadt wenig – nicht nur wegen der Sicherheitsvorkehrungen, sondern auch wegen zahlreicher Gegendemonstrationen.

Teilnehmer: Zum Gipfel werden Vertreter folgender Länder erwartet: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Singapur, Spanien, Südafrika, Südkorea, Türkei, USA und die EU. Als Gäste sind Niederlande, Norwegen und Spanien dabei.

Standort: Für das Gipfeltreffen in Hamburg sind die zentral gelegenen Messehallen vorgesehen – sicherheitstechnisch eher schwierig: Der Standort liegt in unmittelbarer Nähe von Karo- und Schanzenviertel, Gebiete, in denen viele Globalisierungskritiker leben.

Gegendemonstration: Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und das Bündnis „Jugend gegen G20“ planen parallel zum Gipfel einen Alternativgipfel. Zudem ist eine Großdemonstration für mehr Solidarität weltweit geplant. Am Sonnabend gab es bereits einen Testprotestzug in der Innenstadt. Etwa 100 Teilnehmer beteiligten sich an Tanzdemonstrationen und Straßentheater.

Nahverkehr: Im öffentlichen Nahverkehr Hamburgs wird es teils drastische Einschnitte geben. Die meisten Buslinien in der Innenstadt werden an beiden Gipfeltagen nicht fahren, wie die Hamburger Hochbahn berichtete. Viele Linien, die aus den Außenbezirken der Hansestadt in die Innenstadt führen, würden verkürzt. Dennoch bleibt die Innenstadt wohl erreichbar. Wer in die Innenstadt fahren muss, soll U- und S-Bahnen nutzen, die weitgehend ohne Einschränkungen fahren sollen. Grundsätzlich hält das Nahverkehrsunternehmen einen Besuch im Hamburger Zen­trum am 7. und 8. Juli aber eher für keine gute Idee: „Wir empfehlen, die Innenstadt während des G20-Gipfels nicht aufzusuchen, wenn es nicht erforderlich ist“, hieß es.

Entschädigung: Als Entschädigung für die Unbequemlichkeiten will die Stadt allen Hamburgern am Sonntag, 9. Juli, freien Eintritt in den großen Museen gewähren. Mit dieser Geste wolle der rot-grüne Senat sich bei den Bürgern für ihr „Verständnis für die Beeinträchtigungen und Einschränkungen durch den G20-Gipfel bedanken, und zwar nicht nur mit Worten, sondern mit Taten“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel dem „Hamburger Abendblatt“. Der Senat wolle den Museen die Einnahmeausfälle erstatten.