Berlin.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sieht in dem NRW-Ergebnis auch einen Erfolg der Kanzlerin, mahnt vor der Bundestagswahl aber zu Nüchternheit und Konzentration.

Erst das Saarland und Schleswig-Holstein, jetzt Nordrhein-Westfalen. Ist die CDU so stark – oder die SPD so schwach?

Andreas Scheuer: Das ist die dritte krachende Niederlage in Folge für den SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Schulz. Rot-Grün ist abgewählt – im sogenannten Stammland der SPD, in der Heimat von Martin Schulz, bei der kleinen Bundestagswahl. Bei den wichtigen Themen Sicherheit, Infrastruktur und Bildung hat die Union die höheren Kompetenzwerte. Die Wähler haben eine schlechte rot-grüne Regierungszeit beendet.

Welchen Anteil hat Kanzlerin Merkel an dem Erfolg?

So wie die NRW-Wahl eine Niederlage von Martin Schulz ist, so ist die Wahl auch ein Sieg für Angela Merkel. Schulz hatte selbst gesagt, dass die Landtagswahl in NRW zum Testfall für den Kampf ums Kanzleramt wird. Klarer Fall: Die SPD ist bei diesem Test durchgefallen. Der Schulz-Zug steckt tief im Gleisbett.

Welche Lehren ziehen Sie für den Bundestagswahlkampf?

Mobilisierung, Mobilisierung, Mobilisierung – wir werden unsere eigenen Anhänger für unsere Politik begeistern und an die Wahlurnen bringen. Wir müssen zu den Wählern, sei es im Netz oder an den Haustüren. Wir haben Rückenwind, weil Deutschland gut dasteht und wir auf die richtigen Themen der Zukunft setzen. Aber es gibt keinen Grund übermütig zu werden. Wir wissen, dass wir bis zur Bundestagswahl ganz konzen­triert weiterarbeiten müssen.

Welches Wahlziel hat die Union für den
24. September?

Wir wollen näher bei den 40 als bei den 30 Prozent landen. Wir wollen so stark sein, dass gegen die Union keine Regierung gebildet werden kann. Die CSU wird dazu einen großen Beitrag leisten.