Berlin.

Nach den zahlreichen Pannen in belgischen Atomkraftwerken soll eine deutsch-belgische Nuklearkommission in wenigen Wochen ihre Arbeit aufnehmen. Die erste Sitzung der Kommission sei für den 7. und 8. Juni geplant, schreibt das Bundesumweltministerium in der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, die dieser Zeitung vorliegt. Dabei sollen die Befunde an den umstrittenen belgischen Reaktoren Thiange-2 und Doel-3 zur Sprache kommen. Der Reaktor zwei des nur etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernten Atomkraftwerks Tihange war seit 2012 längere Zeit abgeschaltet gewesen, nachdem Materialfehler in den Reaktordruckbehältern festgestellt worden waren. Die Regierungen von Belgien und Deutschland hatten nach den Pannen die Einsetzung der Kommission im Rahmen eines Atomabkommens beider Länder Ende 2016 vereinbart, das die Zusammenarbeit bei der nuklearen Sicherheit regelt. Zugleich räumt das Umweltministerium ein, dass die belgische Atomaufsicht noch immer keine Messdaten für das AKW Tihange zur Verfügung gestellt hat.