Berlin.

Unionsfraktionschef Volker Kauder hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz attackiert, weil dieser sich nicht von der Linkspartei abgrenze. „Der Kandidat will nach wie vor mit der Partei von Frau Wagenknecht koalieren, wo immer sich die Gelegenheit bietet und wenn es der SPD an die Macht verhilft“, sagte Kauder dieser Zeitung. Das gelte auch für Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. „Der Kandidat hat aus der Saarland-Wahl nichts gelernt.“ Kauder wies auch den Vorwurf von Schulz zurück, die CDU mache einen Rechtsruck. „Die Union grenzt sich klar von links und rechts außen ab“, sagte er. „CDU und CSU sind die Parteien der Mitte, die aber auch zum Beispiel in der Integrationspolitik die Sorgen der Menschen aufnehmen.“ Schärfer reagierte CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Er sagte dieser Zeitung: „Wie verzweifelt ist Kandidat Schulz, dass er solche Attacken braucht, um seinen Namen mal wieder in der Zeitung zu lesen.“

Schulz hatte gesagt, die Thesen von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) zur deutschen Leitkultur zielten „ganz klar auf Wähler am rechten Rand“. Einem Bündnis mit der Linkspartei wollte der SPD-Chef trotz wachsender Skepsis in seiner Partei keine Absage erteilen. „Ich will Kanzler werden“, sagte er. „Wer mit mir nach der Wahl koalieren will, muss sich mein Programm angucken und das unterschreiben.“ Kauder entgegnete, mit der Aussage, dass Koalitionspartner einfach sein Programm unterschreiben müssten, „verkauft er die Wählerinnen und Wähler für dumm und brüskiert auch seine Partei“. Es sei noch nie so gewesen, dass ein Koalitionspartner das Programm einer anderen Partei einfach unterschreibe.