Rom.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einem Besuch in Rom mehr Solidarität in der Flüchtlingspolitik angemahnt und zum Kampf gegen Populisten und Vereinfacher aufgerufen. „Deutschland und Italien gehören zu den Ländern in Europa, die in der Vergangenheit die größte Last getragen haben“, sagte Steinmeier am Mittwoch nach einem Treffen mit dem italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella mit Blick auf die Migration. Er hoffe, dass Differenzen überwunden würden und „Bereitschaft besteht, die Lasten in Europa fair zu teilen“.

Die Flüchtlingspolitik war während des 24-stündigen Antrittsbesuchs in der italienischen Hauptstadt ein Schwerpunkt der Gespräche. Weitere Themen waren die Zukunft der Europäischen Union nach dem britischen Austritt und – wenige Tage vor der Entscheidung in der französischen Präsidentschaftswahl – der Aufschwung populistischer Parteien in Europa.

Gemeinsam gedachten die Präsidenten der Opfer eines deutschen Massakers während des Zweiten Weltkriegs und legten an den Ardeatinischen Höhlen einen Kranz nieder. Dort hatten deutsche Soldaten 1944 mehr als 300 italienische Zivilisten in einer Vergeltungsaktion umgebracht. Die Erinnerung an das Verbrechen sei Verpflichtung für diejenigen, die heute Verantwortung trügen, sagte Steinmeier.