Berlin.

Die Bundesregierung hebt ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum an. Für das laufende Jahr werde sie von 1,4 auf 1,5 Prozent erhöht, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch mit. „Die deutsche Wirtschaft wächst solide“, erklärte Ressortchefin Brigitte Zypries (SPD). „Und dies trotz eines globalen Umfelds, das sich durch Unwägbarkeiten auszeichnet.“ Im kommenden Jahr soll Europas größte Volkswirtschaft dann – wie bislang geschätzt – mit 1,6 Prozent einen Tick schneller zulegen. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten kürzlich für 2018 sogar eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes um 1,8 Prozent vorausgesagt. Die Prognosen dienen als Basis für die Steuerschätzung im Mai, nach der Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung ihre Haushalte ausrichten.

„Die gute Lage am Arbeitsmarkt und der kräftige Beschäftigungsaufbau sorgen für eine solide Binnenwirtschaft“, sagte Zypries. 2018 soll die Zahl der Beschäftigten auf den Rekordwert von 44,4 Millionen steigen. „Das sind über zwei Millionen mehr als 2013, zu Beginn dieser Legislaturperiode.“ Zusammen mit Lohn- und Rentenerhöhungen soll das den privaten Konsum sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr um 1,4 Prozent zulegen lassen. Trotz der hohen Flüchtlingszahlen dürfte die Zahl der Arbeitslosen 2017 im Jahresdurchschnitt um 140.000 zurückgehen und im kommenden Jahr in etwa unverändert bleiben.

Impulse werden zudem von der Bauwirtschaft erwartet, die von niedrigen Zinsen, der hohen Nachfrage nach Wohnungen und öffentlichen Investitionen profitiert. Auch die Exporte sollen wegen der besseren Weltkonjunktur kräftiger zulegen. Dadurch dürften die exportorientierten Unternehmen mehr investieren. Gleichzeitig wird damit gerechnet, dass die international kritisierten Exportüberschüsse wegen der guten Binnenkonjunktur abnehmen: Der sogenannte Leistungsbilanzüberschuss soll 2018 bei 7,3 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftskraft liegen, nachdem es 2016 noch 8,3 Prozent waren.