Bagdad.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) will dem von Krieg und Terror erschütterten Irak beim Wiederaufbau helfen, drängt die Regierung in Bagdad aber gleichzeitig zu Wirtschaftsreformen. Das ölreiche Land müsse sicherstellen, dass es seine Potenziale zunächst selbst ausschöpft, sagte er am Mittwoch bei einem Besuch in der irakischen Hauptstadt. „Damit Investoren kommen, muss die irakische Politik selbst viel tun.“

Eine besondere Verantwortung für den Wiederaufbau des Krisenlandes sieht Gabriel bei den USA. Der 2003 von den Amerikanern begonnene Krieg im Irak sei völkerrechtswidrig gewesen und habe „einen großen Teil der Probleme mitausgelöst“, sagte er. „Ihr Krieg ist hier noch überall präsent.“ Eine Ausweitung des militärischen Engagements Deutschlands schloss Gabriel aus. Die Hilfe in diesem Bereich werde auf die Ausbildung von Streitkräften beschränkt bleiben. „Wir werden hier ganz sicher nicht mit Soldaten aufmarschieren, die die Sicherheit gewährleisten“, sagte er. Die Bundeswehr bildet im Nordirak kurdische Peschmerga für den Kampf gegen die Terrororganisation IS aus.