Seoul. US-Präsident: „Nordkorea sucht Ärger.“ Pjöngjang droht mit Atomwaffen

Die USA haben den Druck auf Nordkorea deutlich erhöht und dafür wütende Reaktionen aus Pjöngjang geerntet. US-Präsident Donald Trump twitterte am Dienstag: „Nordkorea sucht Ärger.“ Es wäre großartig, wenn China den USA helfen würde, das Problem zu lösen. Wenn nicht, „werden wir das Problem ohne sie lösen“. Nordkorea arbeitet an der Entwicklung von Raketen, die mit einem Atomsprengkopf bestückt sind und außer Südkorea und Japan auch die USA treffen können.

Die USA hatten kurz zuvor als Reaktion auf nordkoreanische Raketentests einen Flottenverband in Richtung der koreanischen Halbinsel entsandt, dazu gehört auch der Flugzeugträger „USS Carl Vinson“. Dies hatte zu empörten Reaktionen der nordkoreanischen Führung geführt. „Wir betteln niemals um Frieden, sondern werden härteste Gegenschläge gegen die Provokateure unternehmen, um uns mit machtvoller Waffengewalt zu verteidigen.“ „Unsere starke Revolutionsarmee beobachtet aufmerksam jede Bewegung feindlicher Elemente. Dabei haben unsere Atomstreitkräfte die US-Invasionsstützpunkte nicht nur in Südkorea und im Pazifik im Visier, sondern auch auf dem amerikanischen Festland“, hieß es in der amtlichen Zeitung „Rodong Sinmun“.

Südkoreanische Sender berichteten unter Berufung auf Militärs, der Marineverband um den Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ werde voraussichtlich am Wochenende in Gewässern nahe der Halbinsel eintreffen. Nach neuen Raketentests durch Nordkorea hatten die USA am Sonnabend den Flugzeugträger samt seiner Begleitschiffe in Richtung Korea in Bewegung gesetzt. Die Gruppe war in Singapur ausgelaufen.

Der amtierende Präsident Südkoreas, Hwang Kyo Ahn, rechnet mit „weiteren Provokationen“ des Nordens. Angesichts der Tagung der Obersten Volksversammlung in Pjöngjang und des bevorstehenden 105. Geburtstages von Staatsgründer Kim Il-sung sei ein neuer Atomtest denkbar, sagte er. Es wird erwartet, dass Nordkorea den Tag mit einer großen Militärparade begeht. Nordkoreas Führung nahm solche Jahrestage aber auch oft zum Anlass für demonstrative Tests seiner atomaren Sprengsätze. Im vergangenen Jahr war dies zweimal der Fall. Auf Satellitenbildern sind erhöhte Aktivitäten auf dem Atom-Testgelände Punggye Ri zu erkennen. Die USA befürchten, dass das Land schon bald in der Lage sein könnte, Langstreckenraketen mit Atomwaffen zu bestücken und damit US-Territorium anzugreifen.