Bayonne.

Ein halbes Jahrhundert lang hat die baskische Untergrundorganisation ETA mit blutiger Gewalt für die Unabhängigkeit der Region gekämpft – seit Sonnabend gilt sie offiziell als entwaffnet. Mitte März hatten die Separatisten angekündigt, bis zum 8. April die Verstecke ihrer Waffenarsenale preisgeben zu wollen. Nun händigten sie den französischen Behörden in der Stadt Bayonne an der Grenze zum spanischen Baskenland eine Liste mit den Lagern im Süden Frankreichs aus. Die Entwaffnung wurde von internationalen Experten überwacht.

Die französische Polizei habe daraufhin etwa 3,5 Tonnen Waffen, Sprengstoff und andere gefährliche Materialien sichergestellt, teilte Premierminister Bernard Cazeneuve in Paris mit und begrüßte den Schritt der ETA. Die spanische Regierung blieb bei ihrer Position, trotz der Entwaffnung keine Zugeständnisse an die ETA zu machen. Innenminister Juan Ignacio Zoido fand klare Worte: „Die ETA ist besiegt, sie hat keine Zukunft und ihre Führer sitzen im Gefängnis. Die einzige logische Antwort auf diese Situation ist es, die endgültige Auflösung bekannt zu geben, sich bei den Opfern zu entschuldigen und zu verschwinden.“