Göttingen.

Erstmals ist ein islamistischer Gefährder abgeschoben worden, obwohl er noch keine schweren Straftaten begangen hat. Der Nigerianer ist einer von zwei nach einer Razzia in Göttingen in Abschiebehaft genommenen Männern. Der in Deutschland geborene 22-Jährige traf am frühen Donnerstagmorgen in Lagos ein, wie Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) berichtete. Der Mann war zuvor vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem Versuch gescheitert, seine Abschiebung zu verhindern. Er wurde nach Pistorius’ Angaben am Mittwochabend mit einem Hubschrauber nach Stuttgart geflogen und von dort mit einem Sammelcharter der europäischen Grenzagentur Frontex nach Nigeria gebracht. Eine Wiedereinreise ist verboten. Der Nigerianer und ein 27 Jahre alter Algerier waren am 9. Februar bei einer Großrazzia in Gewahrsam genommen worden. Sie sollen nach Überzeugung der Polizei einen Terroranschlag geplant haben. Bei der Razzia fanden Fahnder Waffen und Munition.