London.

Auch zwei Tage nach dem Anschlag im Londoner Regierungsviertel gibt der Attentäter der Polizei Rätsel auf. Der zum Islam übergetretene Brite passt mit seinen 52 Jahren nicht in das Schema früherer islamistischer Attentäter, die jünger als 30 Jahre waren. „Unsere Arbeitshypothese ist, dass er vom internationalen Terrorismus inspiriert wurde“, sagte der Chef der Anti-Terror-Einheit Mark Rowley am Freitag. Die Polizei habe zwei weitere Verdächtige festgenommen. Damit seien inzwischen neun Menschen in Gewahrsam. In der Nacht zum Freitag starb ein viertes Opfer im Krankenhaus, ein 75-jähriger Mann.

Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die Frage, ob der Attentäter allein gehandelt habe, oder ob er von anderen ermuntert, unterstützt oder angewiesen wurde, sagte Rowley. Der 52-Jährige wurde als Adrian Russell Ajao in Kent geboten und nahm bei seiner Konvertierung den Namen Khalid Masood an. Nach bisherigen Erkenntnissen lebte er zuletzt in Birmingham, eine Hochburg der Islamistenszene in Großbritannien. Wegen Gewalttaten war er polizeibekannt. Ein ehemaliger Nachbar sagte Reportern, er habe mit einer asiatischen Frau und einem jungen Kind in Birmingham gewohnt. Vergangenen Dezember sei er plötzlich ausgezogen. Die Zeitung „Sun“ berichtete, Masood habe seine letzte Nacht in einem preiswerten Hotel in Brighton verbracht.