Berlin.

Joachim Koschnicke soll den Bundestagswahlkampf Angela Merkels führen. Die Kanzlerin hat sich für den obersten Interessenvertreter des Rüsselsheimer Autoherstellers Opel entschieden. Das bestätigte die CDU am Montag in Berlin. Zum 3. April wird der Merkel-Vertraute seine Stelle im Konrad Adenauer Haus antreten. Er war schon einmal für die strategische Kommunikation der CDU zuständig. Der Bereich war zwischenzeitlich aufgelöst worden. Nun baut er ihn wieder auf. Zur CDU war er 1999 aus der freien Wirtschaft gekommen. Im Jahr 2013 ging er zu Opel.

Schon 2010 spielte Koschnicke für Merkel den politischen Feuerwehrmann. In der Zentrale der CDU Nordrhein-Westfalens sollte er in letzter Minute den Wahlkampf des damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers retten. Damals kam der Schritt zu spät, nun will die Kanzlerin wohl rechtzeitig vor der Bundestagswahl im September handeln.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat einen fairen Wahlkampf ohne persönliche Angriffe auf den neuen SPD-Parteivorsitzenden Martin Schulz angekündigt. „Wir können hart in der Sache streiten, aber wir werden Herrn Schulz nicht persönlich angreifen“, sagte Tauber im ARD-Morgenmagazin. Schulz war am Tag zuvor auf einem SPD-Parteitag mit 100 Prozent der Stimmen zum neuen Parteivorsitzenden gewählt worden. Er wird zudem als sozialdemokratischer Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf gehen.

Tauber kritisierte, dass der SPD-Chef dabei kaum konkrete Aussagen zu seinem politischen Programm machte. „Was mich sehr stört, ist, dass er erstens nicht sagt, wie er das alles machen will“, sagte Tauber. „Und dann stört mich sehr, dass er das Land eigentlich schlechtredet. Aber vieles läuft in Deutschland gerade im Vergleich zu 2005, als Rot-Grün abgewählt wurde, doch sehr gut.“ Erst am Wochenende hatte die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner Schulz als einen Populisten bezeichnet.

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch fordert unterdessen vom neuen SPD-Chef Martin Schulz ein klares Nein zu einer Fortsetzung der großen Koalition nach der Bundestagswahl im September. Er habe Schulz aufgefordert, „deutlich zu sagen“, dass er nicht in ein Kabinett von Angela Merkel gehe, sagte Bartsch im Deutschlandfunk. Dies habe selbst Peer Steinbrück als SPD-Kanzlerkandidat gemacht. „Ich finde, dass das eine Erwartung ist, die man erfüllen kann.“ Schulz war am Sonntag mit 100 Prozent der Stimmen zum neuen Parteivorsitzenden gewählt worden.