Berlin/Athen. Griechische Linksextremisten bekennen sich zu versuchtem Anschlag auf Schäuble

Die linksextremistische griechische Terrorgruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ hat sich zu dem versuchten Paketbombenanschlag auf das Bundesfinanzministerium in Berlin bekannt. Dies berichtet die Athener Zeitung „Kathimerini“ unter Berufung auf eine Nachricht auf einer griechischen Anarchisten-Internetseite.

Im europäischen Hauptquartier des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Paris traf am Donnerstag ebenfalls eine Paketbombe ein. Anders als in Berlin, wo die Bombe frühzeitig entdeckt wurde, verletzte sich ein Mitarbeiter des IWF beim Öffnen des Pakets leicht. IWF-Chefin Christine Lagarde verurteilte den „feigen“ Anschlag. Der IWF werde die „Arbeit innerhalb seines Auftrags weiterführen“. Die Organisation gehört zu den internationalen Geldgebern, die derzeit die Reformen der griechischen Regierung überprüfen. Das Land braucht wahrscheinlich im Sommer erneut frisches Geld, um Kredite zu bedienen.

Die Paketbombe an das deutsche Ministerium sei der „zweite Akt“ einer Operation mit dem Namen „Nemesis“, teilte die Terrorgruppe mit. Nemesis ist in der griechischen Mythologie die Göttin des gerechten Zorns. Schon im November 2010 hatte die „Verschwörung der Feuerzellen“ Paketbomben an Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy verschickt. Das Paket vom Mittwoch war an Minister Wolfgang Schäuble adressiert.