Den Haag.

Die Niederlande haben mit ihrer Parlamentswahl am Mittwoch das europäische Superwahljahr eingeläutet. Knapp 13 Millionen Wähler haben über die Zusammensetzung des neuen Parlaments entschieden. Das erste Wahllokal öffnete bereits um Mitternacht im Musikklub Tolhuistuin in Amsterdam. Die Wahllokale waren bis 21.00 Uhr geöffnet. In den letzten Tagen vor der Abstimmung heizte der Streit mit der Türkei über Auftritte führender türkischer Politiker in den Niederlanden die Stimmung auf.

Jüngste Meinungsumfragen sagten der liberalkonservativen Partei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte einen Vorsprung von drei Prozentpunkten vor der PVV des Rechtspopulisten Geert Wilders voraus. Allerdings konnte demnach keine Partei mit mehr als 17 Prozent der Stimmen rechnen, was langwierige Koalitionsverhandlungen bedeuten dürfte.

Eine Sperrklausel – wie die Fünf-Prozent-Hürde in Deutschland – gibt es nicht. Daher haben auch kleine Parteien guten Chancen, ein Mandat zu erringen. Die Niederlande haben zudem eine sehr zersplitterte politische Landschaft: Eine Rekordzahl von 28 Parteien tritt an. Nach den Umfragen könnten sieben Parteien jeweils mehr als zwölf Mandate erhoffen. Dann folgen vier Parteien, die bei einer Koalitionsbildung wichtig sein könnten: die linke christliche Partei ChristenUnie, die Partei für die Tiere, die Seniorenpartei 50plus und die orthodox-kalvinistische Partei SGP.

Bei der vergangenen Parlamentswahl von 2012 waren elf Parteien ins Parlament eingezogen. Durch Abspaltung sind es nun 17 Fraktionen – so viele gab es noch nie.

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