Duisburg.

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt (60), gerät immer stärker unter Druck. Gegen ihn wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das nordrhein-westfälische Innenministerium habe das Landesamt für Aus- und Fortbildung der Polizei dazu aufgefordert, teilte ein Sprecher mit.

Hintergrund sei seine jetzt bekannt gewordene Aufsichtsratstätigkeit für einen Versicherungskonzern, sagte ein Sprecher. Wendt hat als Aufsichtsratsmitglied des Versicherungskonzerns AXA seit 2013 rund 150.000 Euro erhalten, die Nebentätigkeit jedoch nicht dem Landesamt für polizeiliche Dienste angezeigt. Er legte gegenüber dem „Spiegel“ sogar Jahreseinkünfte in Höhe von 124.145,29 Euro brutto offen. Demnach stammten 3348,68 Euro brutto monatlich als Polizisten-Gehalt vom Land NRW. Von seiner Gewerkschaft erhielt er eine Aufwandsentschädigung in Höhe von monatlich 520 Euro brutto. Darüber hinaus habe Wendt 77.721,13 Euro brutto im Jahr für fünf verschiedene Gremienposten kassiert.

Wendt wird seit zehn Jahren als Hauptkommissar in Teilzeit vom Land weiterbezahlt, obwohl er in München lebt, sich in Berlin hauptberuflich der Gewerkschaftsarbeit widmet und gar nicht mehr als Polizist arbeitet.