Berlin. Dokument wird ab dem 1. März ausgegeben – für junge Leute laut de Maizère zum “Schnäppchenpreis“. Die alten Pässe bleiben gültig.

Ab 1. März wird ein neuer Pass eingeführt. Jede Seite aus Sicherheitspapier ist anders, den Clou erkennt man unter UV-Licht: Klappt man das Dokument in der Mitte auf, zeigt sich ein Bild vom Brandenburger Tor. „Sieht supercool aus“, sagte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) am Donnerstag. Über das Motiv hat er selbst entschieden, ebenso über die Farben. Schwarz-Rot-Gold, was sonst?

Das Kernelement ist die Datenseite aus Plastik mit einem Chip mit dem gespeicherten Fingerabdruck. Die Seite ähnelt dem Personalausweis. Das Foto wird als individuelles Hologramm wiederholt – weltweit einmalig. Die Gebühr, seit zwölf Jahren: 59 Euro, wird auf 60 Euro aufgerundet, junge Leute (bis zum 24. Lebensjahr) bezahlen 37,50 Euro. „Ein Schnäppchen“, meinte de Maizière.

De Maizière stellt neuen Reisepass vor

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    Bereits ausgegebene Reisepässe bleiben gültig. Es gibt sieben Ausgaben, die Jedermanns-Version hat 32, auf Wunsch 48 Seiten. Das Dokument ist kleiner, handlicher, die Passdecke flexibler geworden und bleibt dunkelrot. Dienstpässe sind hellrot (für Regierungsmitglieder), dunkelblau für Diplomaten. Für Staatenlose und Flüchtlinge gibt es blaue Papiere, für hier lebende Ausländer ein graues Dokument.

    De Maizière: Reisepass ist "Referenzprodukt"

    Mit einem deutschen Pass kann man visumfrei in über 170 Staaten reisen. Auf EU-Ebene wird über ein Ein- und Ausreiseregister verhandelt. Eine Bedingung sind fälschungssichere Dokumente. Das heißt, dass die Grenzbeamten in 28 Staaten bald UV-Lesegeräte anschaffen müssen. Derzeit dürfen Menschen aus 60 Staaten ohne Visum in Deutschland einreisen. Auch sie müssen ihre Dokumente deutschen Standards anpassen.

    So ist der Pass auch ein Exportgeschäft, ein „Referenzprodukt“ (de Maizière). Der Hersteller, die Bundesdruckerei, hofft auf Aufträge aus anderen Staaten und versichert, der Pass sei zu „99,9 Prozent“ fälschungssicher. Zwei Jahre lang haben Druckerei, Innenministerium und Bundeskriminalamt daran gearbeitet. Auf die Frage, wer die fälschungssichersten Ausweise habe, antwortete der Geschäftsführer der Druckerei, Ulrich Hamann, „ich sage, dass wir die Besten sind“.