Berlin.
Wegen neuer Bedrohungen und wachsender Aufgaben für die Truppe will die Bundeswehr ihr Personal kräftig aufstocken. Bis 2024 sollen die Streitkräfte auf 198.000 Soldaten und mehr als 61.000 Zivilisten wachsen, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Derzeit zählt die Bundeswehr knapp 178.000 aktive Soldaten (Stand: Ende Januar). „Die Bundeswehr ist gefordert wie selten zuvor“, betonte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Die CDU-Politikerin führte den Kampf gegen den IS-Terror, die Einsätze in Mali und Afghanistan und die Nato-Präsenz im Baltikum an. „Mit ihren Aufgaben muss auch die Bundeswehr wachsen dürfen.“
Seit Ende des Kalten Krieges wurde die Bundeswehr schrittweise verkleinert – am Tag der Wiedervereinigung 1990 waren es noch 585.000 Soldaten. Das Ministerium hatte 2016 das Ende des Schrumpfkurses eingeleitet. Statt starren Obergrenzen soll der Personalbedarf seither jährlich neu je nach Sicherheitslage bestimmt werden. Nach der letzten Berechnung hatte das Ministerium eine Größe von rund 192.500 Soldaten bis 2023 anvisiert. Nun wird die Zielmarke nochmal deutlich nach oben geschraubt: In den nächsten sieben Jahren gebe es damit einen weiteren Mehrbedarf an 5000 Soldaten-, 1000 Zivilisten- und 500 Reservistenstellen. Um die geforderte Personalstärke zu erreichen, soll auch vor allem bestehendes Personal länger gebunden werden.
dpa