Paris.

Die Pariser Zeitschrift „Le Canard Enchaîné“ hat am Mittwoch neue Enthüllungen über den bereits schwer angeschlagenen konservativen Präsidentschaftskandidaten François Fillon veröffentlicht. Laut den Recherchen des Wochenblatts verdiente seine Ehefrau Penelope als parlamentarische (Schein-)Assistentin ihres Gatten deutlich mehr Geld als bisher angenommen. Alles in allem habe sie demnach zwischen 1998 und 2007 nicht 500.000, sondern 831.440 Euro erhalten.

Der „Canard“ behauptet außerdem, dass Penelope Fillon in den Jahren 2012/2013 weitere 100.000 Euro ohne nennenswerte Gegenleistung als Beraterin der Literaturzeitschrift „Revue des Deux Mondes“ verdiente. Doch damit nicht genug: In seiner Zeit als Senator (2005 bis 2007) soll Fillon auch noch zwei seiner Kinder als parlamentarische Mitarbeiter mit insgesamt 84.000 Euro bezahlt haben.

François Fillon spricht von einer „Verleumdungskampagne“. Die Justiz leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der Scheinbeschäftigung und der Veruntreuung ein. In den Umfragen stürzte Fillon von 28 auf 22 Prozent ab, liegt damit wieder hinter der rechts­extremen Konkurrentin Marine Le Pen (25 Prozent) und nur noch einen Punkt vor dem als unabhängigen Kandidaten angetretenen Ex-Wirtschaftsminister Emmanuel Macron.