QuÉbec/Toronto.

Der mutmaßliche Attentäter von Québec, der in einer Moschee sechs Menschen erschossen und 19 weitere verletzt haben soll, muss sich wegen sechsfachen Mordes und fünffachen versuchten Mordes vor Gericht verantworten. Die Polizei kündigte diese Anklage in elf Punkten in der kanadischen Provinzhauptstadt an und identifizierte den mutmaßlichen Täter als den 27-jährigen Alexandre Bissonnette. Ein zweiter Verdächtiger, der aus Marokko stammt, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Zwei der Verletzten schwebten noch in Lebensgefahr.

Laut Aussagen von Bekannten vertritt der mutmaßliche Täter Alexandre Bissonette offen Positionen der radikalen Rechten. Der Politikwissenschaftsstudent an der Laval University sei von einer „rassistischen Nationalismus-Bewegung“ inspiriert, sagte ein Bekannter der Zeitung „Globe and Mail“. Ein weiterer Bekannter sagte einer anderen Zeitung, Bissonnette sei „sehr rechts“ und „ultranationalistisch“. Kanadas Premierminister Justin Trudeau reiste kurzfristig zu einer Mahnwache nach Québec. Bei einer Rede im Unterhaus des Parlaments in Ottawa, wo ebenfalls eine Mahnwache abgehalten wurde, hatte Trudeau zuvor lückenlose Aufklärung versprochen, nachdem er den Angriff als „Terroranschlag gegen Muslime“ eingestuft hatte.