Dakar/New York.

Im Machtkampf um die Präsidentschaft in Gambia hat die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas zur Unterstützung des neuen und frisch vereidigten Staatschefs Adama Barrow ihre Soldaten in Marsch gesetzt. Am Donnerstagabend drangen Ecowas-Truppen aus dem benachbarten Senegal in Richtung der gambischen Hauptstadt Banjul vor, berichtete die afrikanische Agentur Apanews. Dort sollte der abgewählte Präsident Yahya Jammeh zur Aufgabe gezwungen werden. Führende gambische Militärs hatten zuvor erklärt, dass sie sich nicht in die politische Auseinandersetzung einmischen wollten.

Kurz vor dem Losschlagen der Ecowas-Truppen hatte der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen dem neuen Staatschef Barrow per einstimmig verabschiedeter Resolution seine Unterstützung ausgesprochen. Barrow hatte am Mittag in der gambischen Botschaft im Senegal seinen Amtseid abgelegt. Nun sollten alle Gambier zusammenstehen, um dem Land zu einem Neuanfang zu verhelfen, forderte er in der Zeremonie. Seine Regierung werde sich für Reformen und eine Stärkung der Demokratie einsetzen, erklärte Barrow. Er warnte die gambischen Streitkräfte, sich ihm als rechtmäßigen Präsidenten zu widersetzen. Soldaten, die bewaffnet außerhalb der Kasernen gefunden würden, „werden als Rebellen betrachtet werden“.

Der seit 22 Jahren mit harter Hand regierende Jammeh wollte auch trotz des Ablaufs seiner Amtszeit am Mittwoch nicht abtreten. Daher war Barrow aus Sicherheitsgründen in den Senegal ausgewichen. Der UN-Sicherheitsrat sprach der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) seine „volle Unterstützung“ dafür aus, sicherzustellen, dass der Wille des Volkes in Gambia umgesetzt werde.