Udine.

Den Terrorverdächtigen Anis Amri in Italien gestoppt zu haben, ist aus Sicht des italienischen Polizisten Christian Movio keine Heldentat gewesen. Er habe Freitagnacht nördlich von Mailand lediglich seine Arbeit getan, sagte Movio der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. Movio wurde von dem Tunesier angeschossen, als er Freitagnacht dessen Ausweispapiere gemeinsam mit seinem Kollegen Luca Scatà kontrollieren wollte. Scatà feuerte zurück und erschoss den 24-jährigen Amri. Der europaweit gesuchte Terrorverdächtige war den beiden Polizisten zufällig ins Netz gegangen.

Movio musste operiert werden, konnte aber bereits an Heiligabend das Krankenhaus verlassen. „Wir sind so eine Resonanz nicht gewöhnt“, sagte Movio dem Blatt. An Weihnachten habe er versucht, so wenig wie möglich an die Ereignisse am Freitag zu denken.

Amri hatte sich nach dem Anschlag zunächst nach Frankreich abgesetzt. Am Donnerstagnachmittag wurde Amri im Bahnhof Lyon Part-Dieu von Überwachungskameras gefilmt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tunesier dort die Fahrkarte nach Chambery gekauft habe, das zwischen Lyon und der italienischen Grenze liegt.