Valletta.

Die Entführung eines libyschen Passagierflugzeugs ist auf Malta gewaltlos beendet worden. Die Entführer gaben nach Angaben des maltesischen Ministerpräsidenten Joseph Muscat am Freitagnachmittag auf, nachdem sie alle 109 Passagiere und die Besatzung freigelassen hatten. Sie wurden mit Handschellen gefesselt und von maltesischen Soldaten abgeführt.

Einem libyschen Parlamentsabgeordneten zufolge hatten die Männer die Gründung einer „Pro-Gaddafi“-Partei gefordert und waren mit Handgranaten bewaffnet. Der frühere libysche Machthaber Muammar Gaddafi wurde 2011 gestürzt und getötet. Seit dem Aufstand kämpfen mehrere bewaffnete Gruppen um die Macht.

An Bord des Airbus A320 befanden sich nach offiziellen Angaben 111 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder. Er war auf einem Inlandsflug von Sebha im Südwesten des Landes in die Hauptstadt Tripolis entführt worden.

Die letzte größere Flugzeugentführung nach Malta gab es im Jahr 1985, als Palästinenser eine ägyptische Maschine kaperten. Eine ägyptische Sondereinheit stürmte das Flugzeug. Dabei kamen Dutzende Menschen zu Tode.