Berlin. Sogar der Buckingham-Palast in London wird nach dem Anschlag stärker geschützt

Ob Fußballstadien, Weihnachtsmärkte, Grenzen oder Silvesterfeiern: In Deutschland und Europa werden nach dem Anschlag von Berlin die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.

Alle Feiern sollen stattfinden, aber besonders bewacht und geschützt werden. So einigten sich die Innenminister und -senatoren aus Bund und Ländern am Dienstag darauf, die Weihnachtsmärkte an sich offen zu halten, sie aber mit Betonpollern wie auf dem Striezelmarkt in Dresden abzusichern.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) kündigte verschärfte Sicherheitsmaßnahmen auch zu Silvester an. „Es wird vor Ort mehr Sicherheitsmaßnahmen geben. Wenn ich sage, dass wir uns unser freiheitliches Leben nicht zerstören lassen dürfen, gilt das auch für das Silvesterfest“, sagte er der „Bild“-Zeitung.

Auch rund um die Stadien der Fußball-Bundesliga wurden die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verschärft. So kamen am Dienstag vor der Partie des HSV gegen den FC Schalke 04 etwa 250 zusätzliche Sicherheitskräfte zum Einsatz. Bereits nach den Terroranschlägen in Paris im vergangenen Jahr waren die Sicherheitsmaßnahmen in der Bundesliga spürbar erhöht worden. Auf diese Ereignisse hatten die Clubs mit intensivierten Einlasskontrollen und mehr Sicherheitspersonal reagiert.

In London sperrt die Polizei in den nächsten drei Monaten einige Straßen rund um den Buckingham-Palast. Eine solche Blockade werde es während des bei Touristen beliebten Wachwechsels jeweils für rund zwei Stunden geben, teilen die Sicherheitsbehörden mit.

Auch die spanische Regierung hat nach dem Berliner Terroranschlag eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen beschlossen. Es werde mehr Polizei auf den Straßen geben. Uniformierte Beamte, „aber auch solche, die man nicht sieht“, erklärte Innenminister Juan Ignacio Zoido. Besonders betroffen sei der öffentliche Transport und Orte, wo sich in der Vorweihnachtszeit viele Menschen aufhielten.

Als Reaktion auf den Terroranschlag in Berlin will die Moskauer Polizei die Auffahrten zu großen Plätzen – darunter auch Weihnachtsmärkten – mit Lastwagen blockieren. Auch Verkehrsknotenpunkte sollen demnach von Lkws umstellt werden.

Frankreich verstärkt nun seine Kontrollen an der Grenze zu Deutschland. Im Elsass an der Grenze zu Baden-Württemburg sollen dem Regionalsender „France Bleu Alsace“ zufolge insgesamt 200 zusätzliche Polizisten und Soldaten eingesetzt werden. Auch im Departement Moselle, das an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzt, soll die Personalstärke erhöht werden. Seit den Pariser Terroranschlägen vom 13. November 2015 werden Autofahrer an manchen Grenzübergängen wieder kontrolliert. Seitdem gilt zudem in Frankreich der Ausnahmezustand.