Hamburg. Sicherheitswesten und Maschinenpistolen: 250 Polizisten in Hamburg im Einsatz

Die Hamburger Behörden werden nach dem Anschlag von Berlin die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen. „Wir werden in Hamburg die Schutzmaßnahmen rund um die Weihnachtsmärkte hochfahren“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) im Rathaus. Dazu gehörten eine sichtbar erhöhte Polizeipräsenz, Absperrgitter im Bereich von Zufahrten und zum Teil eine Umleitung des Lkw-Verkehrs. Die Polizei werde „sichtbar und robust“ in Erscheinung treten. Grote warnte aber davor, unter dem Eindruck des Anschlags in Berlin die eigene Lebensweise zu ändern. „Terroristen dürfen keine Macht darüber erhalten, wie wir hier leben.“ Außerdem seien die Sicherheitsmaßnahmen im Umfeld des Bundesligaspiels HSV gegen Schalke 04 am Dienstag angepasst worden, ein besonderes Augenmerk will die Polizei auch auf die Silvesterfeier an der Reeperbahn legen.

Einzelheiten wollte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer aber nicht nennen: Schutzmaßnahmen funktionierten dann am besten, wenn sie unberechenbar seien. Er konkretisierte aber, dass die polizeiliche Präsenz an den 33 großen Weihnachtsmärkten in Hamburg erhöht werden soll, die Polizei werde dort in Doppelstreifen unterwegs sein. Für die Schutzmaßnahmen seien 250 Beamten abgestellt.

„Die Kollegen werden Schutzwesten und Maschinenpistolen tragen“, sagte Meyer. Zusätzlich sollen Zivilfahnder eingesetzt werden. Außerdem werde geprüft, ob an den Weihnachtsmärkten am Jungfernstieg, dem Gänsemarkt, dem Rathausmarkt und an der Reeperbahn Kontrollstationen oder Sperren für Autos eingerichtet werden können. Nicht geplant sei dagegen ein Schutz der Weihnachtsgottesdienste Heiligabend. Es solle „angemessene Maßnahmen“ geben, man dürfe „Maß und Mitte nicht verlieren“. Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen sollen vorerst bis Weihnachten gelten.

Auch die Bundespolizei hat die Sicherheitsvorkehrungen in Hamburg nochmals erhöht. „Wir haben die Maßnahmen intensiviert“, sagte Maik Lewerenz, Sprecher der Bundespolizei am Flughafen. Schon seit den Terroranschlägen in Paris und Brüssel patrouillieren dort Beamte mit Schutzweste und Maschinenpistolen, ebenso am Hauptbahnhof. Zu weiteren Einzelheiten wollte sich Lewerenz aus „einsatztaktischen Gründen“ nicht äußern.

Im Gedenken an die Opfer von Berlin waren die Einsatzfahrzeuge der Hamburger Polizei mit Trauerflor versehen. (dah/zv)